System-Vergleich: Konsolidierung Naturstein-Plattformen

Ausgangslage & Anforderungen

Ziel: Zusammenführung von 3 Websites (Corporate, Spezial-Shop, Restposten) in ein technisches System / Website.
Datenmenge: > 100.000 Artikel (Naturstein: viele Varianten/Gewichte/Maße).
Integration: Individuelle Schnittstelle zur Warenwirtschaft (Custom Development).
Fokus: Starke Content-Darstellung (Showroom) UND leistungsfähiger E-Commerce.

Kriterium	TYPO3 + Aimeos (Vorschlag)	Shopware 6 (CMS Edition)	WordPress + WooCommerce (Der Standard)
CMS & Multi-Domain Power	Exzellent TYPO3 ist Marktführer für komplexe Seitenbäume. Mehrere Domains und Sprachen in einer Installation verwalten, Inhalte teilen und völlig unterschiedliche Designs anwenden.	Gut "Erlebniswelten" ermöglichen gutes Storytelling. Multi-Shop ist möglich (Sales Channels), aber weniger flexibel für reine Info-Seiten (Corporate Content) als TYPO3.	Sehr Gut Top für Content/Blogs. Multi-Site ist möglich, aber bei 100k Produkten und Multi-Domains oft instabil oder wartungsintensiv.
Performance (100k Artikel)	Gigacommerce Aimeos ist darauf ausgelegt, Millionen Datensätze zu handeln. Innerhalb von TYPO3 bleibt die Datenbank sehr performant.	Enterprise Ready Schafft 100k Artikel, benötigt aber zwingend Elasticsearch und gutes Caching, um schnell zu bleiben.	Kritisch WooCommerce speichert Produkte als "Posts". Bei 100k Artikeln wird die Datenbank extrem langsam. Nicht empfohlen.
Kosten (Setup & Lizenz)	Open Source Lizenz: 0€. Da WaWi-Connector erstellt wird, fließt das Budget sinnvoll in die Architektur statt in Lizenzen.	Lizenzmodell Lizenz: Community (0€) oder Rise (ab 600€/Monat + Umsatzbeteiligung). Viele Features sind hinter der Paywall.	Günstiger Einstieg Setup oft günstiger, aber Folgekosten durch "Plugin-Flickenteppich" und Performance-Optimierung steigen exponentiell.
Zukunftssicherheit	Sehr Hoch TYPO3 LTS Versionen bieten jahrelangen Support. Aimeos ist modernster Tech-Stack.	Hoch Großes Unternehmen dahinter, aber Abhängigkeit von der Hersteller-Roadmap.	Mittel Sicherheitsrisiken durch viele Plugins sind höher. Architektur ist veraltet für diese Datenmengen.

Detaillierte Analyse

1. Lösung: TYPO3 + Aimeos

Das ist die beste Wahl. Warum?

Multi-Domains: wieland-naturstein.de (Image/Info), granit-granitfliesen.de (SEO/Shop) und marmor-granit-restposten.de als Restposten-Portal können weiter genutzt werden. TYPO3 erlaubt es, völlig verschiedenen Anforderungen in einem einzigen Backend zu steuern ("Multi-Site").
Daten-Hoheit: Eine zentrale Artikel-Datenbank (Aimeos), die Produkte können aber selektiv auf den verschiedenen Domains ausgespielt werden (z.B. nur die Restposten auf der Restposten-Domain).
Skalierbarkeit: Aimeos kann problemlos über 100.000 Artikel verwalten. Es wird nicht langsamer.

2. Die Alternative: Shopware 6

Shopware ist die logische Alternative, wenn der Fokus zu 95% auf Verkauf und nur zu 5% auf Textinhalt liegen würde.

Nachteil hier: Naturstein ist beratungsintensiv. Die Website wieland-naturstein.de ist ein Showroom und Info-Website. Das in Shopware abzubilden ist möglich, fühlt sich aber oft "ungelenk" an im Vergleich zur Freiheit von TYPO3.
Kostenfalle: Für Features, die TYPO3 kostenlos bietet (komplexe Rechteverwaltung, Workflows), verlangt Shopware oft die kommerzielle Lizenz (Rise/Evolve).

3. Die Warnung: WordPress + WooCommerce

Typische Frage: "Warum nicht WordPress? Das ist doch einfach?"

Antwort: Bei 100.000 Artikeln bricht WooCommerce technisch ein. Die Datenbankstruktur ist dafür nicht gemacht. Zudem ist die Anbindung einer komplexen Warenwirtschaft an WordPress oft fehleranfälliger als bei Framework-basierten Systemen wie Aimeos oder Shopware.

Fazit & Empfehlung:
Da die WaWi-Schnittstelle ohnehin erstellt wird, gewinnt TYPO3 + Aimeos. Es bietet die Flexibilität, die drei unterschiedlichen Webauftritte professionell unter ein Dach zu bringen, ohne bei der Artikelmenge in die Knie zu gehen. Es ist die nachhaltigste "Enterprise Open Source" Lösung ohne Lizenzkostenfalle.